Was ist ludwig müller (theologe)?

Ludwig Müller war ein deutscher evangelischer Theologe, der von 1927 bis 1932 als Bischof der Evangelischen Landeskirche in Thüringen tätig war. Er wurde am 23. Juni 1883 in Liegnitz, Schlesien geboren und starb am 31. Juli 1945 in Bielefeld.

Müller war ein einflussreicher Vertreter des Deutschen Christentums, einer nationalistisch orientierten Strömung innerhalb der deutschen evangelischen Kirche während der Zeit des Nationalsozialismus. Als enger Verbündeter von Adolf Hitler unterstützte er die Nationalsozialisten bei der Durchsetzung ihrer Ideologie in der Kirche.

1933 wurde Müller zum Reichsbischof ernannt und übernahm die Führung der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK), einer nationalsozialistisch kontrollierten Einheitskirche. Als solcher versuchte er, die evangelischen Kirchen in Nazi-Deutschland zu vereinheitlichen und die Juden aus der Kirche auszuschließen.

Wegen seiner engen Verbindung zum Nationalsozialismus und seinem Einsatz für die "Gleichschaltung" der Kirche verlor Müller jedoch bald an Unterstützung innerhalb der evangelischen Kirche. Im Laufe der Zeit kritisierten viele Kirchenmitglieder und Theologen seine Handlungen und Positionen.

Im Jahr 1937 trat Müller als Reichsbischof zurück und wurde zum Generalkonsistorialpräsidenten der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union ernannt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er von den Alliierten kurzzeitig inhaftiert, aber aufgrund seiner schlechten Gesundheit bald freigelassen. Er verstarb einige Wochen später.

Ludwig Müller gilt immer noch als umstrittene Persönlichkeit wegen seiner Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten und seiner Rolle bei der Verfolgung der jüdischen Gemeinschaft in der Kirche.

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